Drangsal
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Drangsal heißt eigentlich Max Gruber, wurde 1993 geboren und wuchs in Herxheim an der Südlichen Weinstraße auf. Als Kleinkind schon denkt er sich Songs in einem Fantasie-Englisch aus; viele von diesen hat er noch immer im Kopf, sagt er. Mit 8 beginnt er, Schlagzeug zu spielen, mit 13, Bass zu lernen. Es folgten Gitarre und Keyboard und erste Aufnahmen im Alleingang. Mit 18 zieht Gruber nach Berlin, vollendet dort die Arbeiten am ersten Drangsal-Album »Harieschaim«, es erscheint im April 2016. Das Publikum ist begeistert, die Kritik jubelte ihm zu. „Schön zorniger, düsterer, pathethisch überzuckerter, druckvoller Neo-Postpunk vom bestaussehenden neuen Teenagerschwarm dieses Jahres“, heißt es etwa in der Berliner Zeitung. Das Album steigt auf Platz 29 der deutschen Charts ein und brachte auch den Preis für Popkultur in der Kategorie „Hoffnungsvollster Newcomer“ als auch eine Nominierung für den Echo Award ein.
Mit »Harieschaim« spielt Drangsal seine erste Headliner-Tour. Im folgenden Jahr, 2017, ist er in dem Stück »Keine Angst« als Gast auf dem Casper-Album »Lang lebe der Tod« zu hören. 2018 beginnen Casper und Drangsal einen gemeinsamen Podcast unter dem Titel »Mit Verachtung« der zu einem beachtlichen Publikumserfolg avancierte.
Nach zahlreichen Features und Remixen für Tokio Hotel und Peter Heppner, erscheint im April 2018 das zweite Album von Drangsal. Mit »Zores« erfindet er sich zum ersten Mal neu, die musikalische Palette ist reicher, die baritoneske Melancholie weicht großen Pop-Gesten: Er versteht es nun, „Songs mit unangreifbarem Hitpotenzial zu schreiben“, jubelt die Kritikerin von Zeit Online und erklärt ihn zum rechtmäßigen musikalischen Erben von Prefab Sprout. Von diesen „hat er die leicht überspannte Vokaldehnung und den flirrenden taktverzerrenden Gesang übernommen. Genial, wie die deutschen Texte von den angloamerikanischen Synthieflächen abrutschen und ästhetisches Fremdeln erzeugen. Ein dialektisches Erbeben, das sich im bisexuellen Outing fortsetzt.“ »Zores« steigt auf Platz 12 der deutschen Albumcharts ein.
»Exit Strategy« ist das dritte Album von Drangsal; es ist das erste, das er gemeinsam mit dem Produzenten Patrik Majer (Wir Sind Helden, Rosenstolz) aufgenommen hat. Mit ihm hat er eine Musik erschaffen, die sich logisch aus dem bisherigen Drangsal’schen Schaffen ergibt — und trotzdem oder gerade deswegen wieder anders klingt als das, was man bisher von ihm gewohnt war. Die Postpunk-Einflüsse des Frühwerks sind beinahe völlig verschwunden, die musikalischen Errungenschaften von »Zores« — die großen Gesten und sofort sich im Ohr verhakenden Melodien — finden sich auch auf „Exit Strategy“ wieder. Die Musik aber ist noch facettenreicher und opulenter geworden; zugleich ist sie entschlackter und konzentrierter. Aus den unterschiedlichsten musikalischen und lyrischen Inspirationen hat Drangsal auf »Exit Strategy« einen hoch eigenen Stil erschaffen. Und endgültig zu seiner künstlerischen Identität gefunden: Es ist eine Identität, die nichts Endgültiges kennt, die unablässig im Werden ist und ins Offene strebt.
»Exit Strategy« steigt auf Platz 6 der deutschen Albumcharts und findet sich erstmal auch in den Österreichischen Charts. „Dass Max Gruber großes Pop-Talent besitzt, war allerdings schon klar, als er 2016 sein erstes Album unter dem Künstlernamen Drangsal veröffentlichte. […] Es hat sich gelohnt, auf die vollständige Entpuppung des inzwischen 28-jährigen Sängers, Songwriters und Musikers zu warten.[…] Ganz großer Pathos-Punk“, rezensierte der Spiegel letzteres als Album der Woche. Darauf folgt eine umfangreichen Tour zu „Exit Strategy“ inklusive Konzerten bei Rock am Ring/im Park und im Vorprogramm von Die Ärzte. Auch veröffentlichte er weitere Musik mit unterschiedlichen Bandprojekten u.a. Die Benjamins (in 2023), sowie einen ersten Lyrikband („Doch“ erschien 2022 im Verlag Ullstein/Claassen). Im Dezember 2023 überrascht Drangsal ohne vorherige Ankündigung gleich mit zwei Singles: „Life is A Killer“ / „Kellerparty“...