ASD

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Als sich Afrob und Samy Deluxe im Jahr 2003 zum ersten Mal zusammentaten, erschütterte ein gewaltiges Bassbeben die Nation. Mit den stärksten Rappern der damaligen HipHop-Hochburgen Hamburg und Stuttgart wurde ASD schon im Vorfeld als Kollaboration historischen Ausmaßes gehandelt. Ihr gemeinsames Album "Wer hätte das gedacht?" hatte die besten Beats — viele stammten von amerikanischen Top- Produzenten — und die großen Hits. Es stieg direkt in die deutschen Top 5 ein und

enthielt mit "Sneak Preview" einen Höhepunkt in den Katalogen beider Künstler, der bis heute dazu imstande ist, jeden matschigen Festivalboden und jede Clubtanzfläche im Handumdrehen in einen Flächenbrand zu verwandeln.

ASD sind zwei Ausnahmerapper, mit denen es in Sachen Talent und Durchhaltevermögen niemand aufnehmen kann. Zwei aus einer HipHop-Generation, in der Skills noch wichtiger waren als Images, die aber keineswegs hängengeblieben sind in einer Zeit, die lange vergangen ist. Zwei, die sich stets an der Spitze des Spiels bewegten, ohne sich anzupassen. Aber auch zwei, die trotz ihrer Erfolge gerne unbequem waren, die ihren Mund aufmachten, wenn sie etwas zu sagen hatten. Samy Deluxe landete vor einigen Jahren bei einem Voting des wichtigsten HipHop- Magazins »Juice« auf dem zweiten Platz in der Liste der »besten deutschen Rapper aller Zeiten«. Von seinem kultisch verehrten Demotape, das Ende der Neunziger auf Jan Delays legendärem Eimsbush-Label erschien, ging es zu Auszeichnungen wie "Echo", "Comet" und MTV Awards und sechs Alben in den deutschen Top 10, darunter sein von Fans und Kritik gefeierter Meilenstein "SchwarzWeiss" aus dem Jahr 2011, der Goldstatus erreicht hat. Kein anderer deutscher Rapper kann eine Menschenmasse so spielerisch in Bewegung versetzen, allein mit der Dominanz seiner Stimme, der Dringlichkeit seiner Phrasierung, der unnachahmlichen Präsenz von jemandem, der seit 20 Jahren auf Bühnen steht. Längst ist Samy vom unbestrittenen Freestyle-König zum begnadeten Allround-Musiker und Soundvisionär gemorpht. Afrob ist nicht nur ein weiteres unbestreitbares Urgestein der deutschen HipHop-Szene, sondern gilt gemeinhin als einer der sichersten Beat-Picker der Nation. Mit seinem natürlichen Gespür für die richtige Musik unter seiner Stimmgewalt schaffte er es, knapp 20 Jahre im Spiel zu bleiben, ohne sich jemals auszuverkaufen. Afrob war auf fast jedem großen HipHop-Hit der goldenen Ära vertreten, so auf "Reimemonster" (mit Ferris MC), "Get Up" (mit DJ Thomilla), "Adriano" (mit den Brother's Keepers, u.a. auch mit Samy Deluxe) oder "Four Fists" (wieder mit Samy, KC Da Rookee und D-Flame). Jeder dieser Klassiker gehört bis heute zum Standardinventar jeder anständigen Deutschrap-Party. Insgesamt hatte Afrob 12 Singles in den deutschen Charts und arbeitete von Max Herre bis Sido, von Eko Fresh bis Cro schon mit den Helden jeder hiesigen HipHop-Generation zusammen. Vor der Hit-Maschine Afrob hat jeder Respekt, der den Vollblut-Rapper schon mal auf einer Bühne gesehen hat. Nun also, 12 Jahre nach "Wer hätte das gedacht?", erscheint endlich die Fortsetzung des bislang einmaligen Projekts ASD auf Four Music. Produziert wurde das 15 Tracks starke zweite ASD-Album von Bazzazian, DJ Desue, Samy Deluxe, Phono, Abaz, X-plosive, Dr. Zorn, Rik Marvel, Derek von Krogh, DJ Rocky und The Titans. Auf mehreren Tracks wie dem Titelsong "Blockbasta", der Single "Legendär/Populär" oder "Mensch gegen Maschine" ergänzen harte Gitarren die brachialen Live-Drums, ganz als wären Rage Against The Machine in einer Neuzeitversion zurück auf der Bildfläche. Andere Stücke verbinden die donnernden Sub-Bässe des Trap, klassische HipHop-Samples und treibende Basslines zu einem schlüssigen 2015er Update des ASD-Sounds.

Gastauftritte anderer Künstler braucht man auf einem solch epochalen Zusammentreffen naturgemäß nur wenige, dafür allerdings umso exklusivere: So ist der rappende Platin- Singer-Songwriter Max Herre auf dem Song "Deadline" dabei. Herre unterstützte Afrob

von Anfang an nach Kräften, bis heute ist Afrob auch Teil seines Kahedi Radio Orchestra und begleitet ihn aktuell auf seinen "MTV Unplugged"-Shows über die Festivalbühnen des Landes. Das andere Feature auf "Blockbasta" stammt von Nena. Wenn jemand einen glaubwürdigen HipHop-Song mit der Pop-Titanin und "The Voice"-Jurorin produzieren kann, dann sind es ASD, und die einzig adäquate Reaktion auf das Ergebnis ist eine dreieinhalbminütige Ganzkörpergänsehaut.

"Blockbasta" ist genau das Album, das deutscher HipHop im Jahr 2015 dringend braucht. Ein stolzes Pamphlet für generationen- und genreübergreifende Werte, die HipHop von jeher ausgezeichnet haben. Ein Album, das Spaß macht. Eines, das knallt. Eines, das hin und wieder zum Nachdenken anregt. Aber vor allem eines, das in jeder Sekunde, jedem Ton und jedem Drumschlag die Essenz von HipHop verkörpert.

Genug gesagt.

"ASD, die Partei — komm, und setz dein Kreuz."

(Samy Deluxe, 2015)

"ASD, keine Zweck-, sondern 'ne Schicksalsgemeinschaft."

(Afrob, 2015)